Sanierungskonzept für Risse im Beton liegt vor

Schäden an den Türmen in Gerichtstetten sollen bald behoben werden – Gemeinderat wird Einladung des Flugsportclubs annehmen

Sanierungskonzept für Risse im Beton liegt vor

Windpark-Gerichtstetten
Für die kleinen Schäden an den Türmen des Bürgerwindparks Gerichtstetten liegt ein Sanierungskonzept vor. Unsere Aufnahme entstand beim Aufbau. Foto: Rüdiger Busch

Hardheim/Gerichtstetten. (rüb) Das Thema „Windkraft“ dominierte den Tagesordnungspunkt „Anfragen und Anregungen des Gemeinderats“ in der Sitzung am Montag. Bürgermeister Volker Rohm wusste sowohl auf die Fragen zum Bürgerwindpark Gerichtstetten wie auch zu den geplanten Anlagen am „Kornberg“ ausführliche Antworten.

Simone Richter erkundigte sich zunächst nach dem Sachstand in Gerichtstetten, nachdem ein geplanter Vororttermin bei der Waldbegehung – aus Zeitgründen – ausgefallen war. Sie wollte wissen, ob die Nacharbeiten dort abgeschlossen seien, was es mit der Klage über Lärmbelästigung aus Neidelsbach auf sich habe, und wie der Sachstand bei den beiden noch nicht errichteten Anlagen sei.

Schäden an den Türmen in Gerichtstetten:Bürgermeister Rohm teilte mit, dass es bei den Hybridtürmen der neuen Baureihe von Enercon zu kleinen vertikalen Rissen im oberen Betonsegment gekommen sei. Deshalb seien bundesweit alle 72 Anlagen dieser Baureihe überprüft worden. Während dieser Überprüfungen war der Wald aus Sicherheitsgründen abgesperrt worden. Dort, wo Betonunregelmäßigkeiten festgestellt wurden, wurden diese mit einem Bohrhammer bis zu einer Tiefe von zwei bis vier Zentimetern entfernt.

Harald Schmieg, Geschäftsführer der Windenergie Gerichtstetten GmbH und Co. KG, erklärte im Gespräch mit der RNZ, dass ein Konzept für die Innen- und Außensanierung der Türme erstellt worden sei, das nun mit den Behörden abgestimmt werde. Bis zum Abschluss der aufwendigen Sanierung – voraussichtlich im zweiten Quartal 2019 – laufen die vier Anlagen nur im leistungsreduzierten Betrieb. „Das Ganze ist für uns natürlich ärgerlich“, räumt Schmieg ein. Da der Hersteller seiner Verantwortung jedoch gerecht werde, könne man aber gut damit leben. Für alle finanziellen Einbußen, die mit den Schäden an den Türmen zusammenhängen, entstehe den Kommanditisten, also den nur beschränkt haftenden Gesellschaftern, kein finanzieller Nachteil, betonte Schmieg.

Angebliche Lärmbelästigung: In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Ahorn hatte sich ein Bürger aus Neidelsbach über die Geräuschkulisse des Windparks Gerichtstetten mokiert. Für Bürgermeister Rohm waren diese Vorwürfe angesichts einer Entfernung von 1600 Metern zu den Anlagen nicht nachvollziehbar. Harald Schmieg versicherte gegenüber der RNZ, dass alle Grenzwerte, die im Genehmigungsverfahren festgehalten sind, eingehalten würden.

Zwei weitere Anlagen: Zusätzlich zu den bestehenden vier Anlagen sind zwei weitere, etwas kleinere Windräder geplant. Das Genehmigungsverfahren hierfür läuft.

Arnold Knörzer erkundigte sich dann nach dem Planungsstand des Windparks „Kornberg“, nachdem die letzte Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) zum Thema abgesetzt worden war.

Windpark „Kornberg“: Der GVV werde sich mit den Einwänden des Flugsportclubs Odenwald (FSCO) auseinandersetzen, sagte Bürgermeister Rohm. Dr. Christian Kuhn, Vorstandsmitglied des FSCO, habe den Gemeinderat eingeladen, sich bei einem Vororttermin selbst ein Bild von der Situation und von den Befürchtungen des Vereins in Sachen Flugsicherheit zu machen. Nun werde ein gemeinsamer Termin für alle drei Gemeinderatsgremien von Hardheim, Höpfingen und Walldürn gesucht. Zudem gehe es um die Frage, ob das von Walldürner Seite geforderte Gutachten bereits vor dem eigentlichen Genehmigungsverfahren nötig sei oder erst im Laufe des Verfahrens. Vorher müsste der GVV die Kosten dafür tragen, später der Investor.

© Fränkische Nachrichten, Freitag, 16.11.2018