WINDENERGIE: Einwohner von Gerichtstetten informierten sich über Projekte im Bereich Hohe Straße/Hohe Birke
Anwohner und Unternehmen vor Ort sollen profitieren
GERICHTSTETTEN. Bei einer ersten Informationsveranstaltung haben sich viele Einwohner aus Gerichtstetten über die mögliche Entwicklung von Windenergie im Bereich Hohe Straße/Hohe Birke informiert.
Dabei erläuterte Bürgermeister Volker Rahm das Vorgehen der Gemeinde Hardheim zur Steuerung des Ausbaus von Windenergie im Gemeindegebiet, um einen Wildwuchs zu verhindern. Unter welchen Voraussetzungen die Genehmigung von Windenergieanlagen überhaupt möglich ist, erläuterte Axel Krahl vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. Dabei stellte er heraus, dass der Schutz aller Anwohner vor möglichen Lärm- und Schattenemissionen durch bundesweit einheitliche Vorgaben gesichert ist. Nur wenn diese Bedingungen nachweislich erfüllt sind, könne eine Genehmigung für die Anlagen überhaupt erteilt werden. Walter Simon ging auf die notwendigen Untersuchungen im Bereich des Natur- und Artenschutzes ein.
Neben Fragen der Genehmigung wurden auch die Beteiligungsmodelle in der Betreibergesellschaft des Windparks vorgestellt. Um eine echte Bürgerbeteiligung sicherzustellen, erhalten Anlieger und Einwohner die Möglichkeit Kommanditanteile für den Park zu zeichnen. Dabei werden 100 Prozent des benötigten Eigenkapitals vor Ort angeboten. Ein mögliches Modell einer mittelbaren Beteiligung und einer Berücksichtigung von kleineren Anlagebeträgen wurde von Holger Dörr von der Energie+Umwelt eG. vorgestellt.
Entwickelt und begleitet wird das Projekt von der Firma Windenergie Gerichtstetten GmbH&Co.KG mit Sitz in Gerichtstetten. Dahinter stehen die mittelständischen Unternehmen EKS Solartechnik aus Gerichtstetten und die Firma Fortwengel aus Sögel.
Beide Partner entwickeln das Projekt mit dem Anspruch, die Wertschöpfung weitgehend vor Ort bei regionalen Unternehmen, der Gemeinde und den Bürgern zu lassen. Geplant ist die Entwicklung von sechs Windenergieanlagen.
Fragen hatten die Einwohner und Anlieger insbesondere zur Inanspruchnahme von Flächen und den Planungsvorgaben.
Viele Bürger bewerteten die Informationen über das notwendige Genehmigungsverfahren, die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger und die sachliche Diskussion als positiv. „Windenergieanlagen sind schon im Umkreis von Gerichtstetten zu sehen – jetzt haben wir und die Gemeinde die Möglichkeit auch davon zu profitieren“ fasste ein Bürger seine Eindrücke zusammen. Geplant sind weitere Informationsgespräche in den angrenzenden Gemeinden.
© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 30.10.2014