Teil eines Flügels fiel in die Tiefe

Vorfall im Windpark Gerichtstetten – Windkraftanlage des Typs Enercon E-141 betroffen / Ursache noch unklar

Teil eines Flügels fiel in die Tiefe

Windpark-Gerichtstetten
© Adrian Brosch

Gerichtstetten.Der Teil eines Flügels eines Windrades hat sich im Windpark Gerichtstetten gelöst und ist rund 150 Meter nach unten auf den Boden gefallen. Die genaue Ursache ist noch unklar.

Gerichtstetten. Zwar ging die Sache noch glimpflich aus und kann letzten Endes unter „technischen Missgeschicken“ verbucht werden, doch hätte eine grundsätzliche Gefahr bestanden: Harald Schmieg als Geschäftsführer des Bürgerwindparks Gerichtstetten leugnet nicht, dass das in der Nacht zum Samstag abgefallene Teil eines Flügels einer Windkraftanlage des Typs Enercon E-141 keine angenehme Begegnung erzeugt hätte – zumal es in der Luft rund 150 Meter zurücklegte, ehe es auf der Kranstellfläche der Anlage landete.

„Das an den Flügel geklebte Hinterkantensegment, das als eine Art Spoiler bezeichnet werden kann, hat sich während der Nacht oder früh am Morgen gelöst“, bestätigt er im FN-Gespräch und informiert, dass das betroffene Windrad aktuell vorübergehend außer Betrieb gesetzt wurde. „Die anderen drei Anlagen laufen aber weiterhin“, konstatiert Schmieg, der auf die Frage nach Ursachen mit dem Verweis auf sofortige Durchsichten durch Enercon-Mitarbeiter noch am Samstag antwortet. „Der eigentliche Auslöser ist jedoch weiterhin unklar“, lässt er wissen.

Ein gewisses „Nachgefühl“ jedoch erzeugt der Umstand, dass die Anlage erst im Sommer eine Reparatur im Bereich der Rotoren erfahren hatte: „Es kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass der Schaden beim Ab- und Wiedereinbau der Rotoren entstanden ist“, mutmaßt Schmieg, in dessen Windpark bereits der dritte Schaden an jener Anlage auftrat.

Es dürfe jetzt trotz allem aber nicht um das Suchen eines „Schuldigen“ gehen, sondern nur um nackte Tatsachen und technisch zu begründende Erklärungen. Immerhin aber sei kein finanzieller Ausfall für die beteiligten Bürger entstanden: Reparatur und Ausfallzeit werden in voller Höhe durch die Firma Enercon ersetzt.

Allerdings ist dieser Vorfall in der Region Odenwald-Tauber nicht der Erste des laufenden Jahres, der mit den nicht unumstrittenen Windkraftanlagen im direkten Zusammenhang steht: Bereits im März – seinerzeit jedoch durch höhere Gewalt in Form des Sturmtiefs „Eberhard“ – war auf Wittighausener Gemarkung ein Rotorblatt einer dort aufgestellten Windkraftanlage abgerissen worden. ad

© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 03.12.2019